In den letzten Jahren wurden die Anforderungen an die Reduzierung der NOx-Emissionen in vielen Ländern deutlich erhöht. Mittlerweile reichen primäre Maßnahmen nicht mehr aus, sodass die Zementhersteller entscheiden müssen, wie sie die aktuellen Emissionsgrenzwerte einhalten wollen. Hierfür hat Lechler in Zusammenarbeit mit der STEAG Energy Services GmbH ein ausgereiftes hocheffizientes SNCR-Konzept für Zementanlagen erarbeitet, das die jeweils gültigen Grenzwerte zuverlässig einhält: VarioClean mit „high efficiency SNCR (heSNCR)“.
Das STEAG/Lechler Hochleistungssystem basiert auf langjährigen Erfahrungen mit anspruchsvollen SNCR-Anlagen in Zementwerken. Wir verfügen über mehr als 10 Referenzen in Deutschland mit den sehr anspruchsvollen Anforderungen einer NOx-Reduktion von mehr als 85% in Verbindung mit einem NH3-Schlupf von max. 30 mg/Nm3. Darüber hinaus haben wir weltweit viele Referenzen mit Anlagen in China, wo Grenzwerte von 100 mg/Nm3 eingehalten werden.
Abhängig von den individuellen Anforderungen und der rechtlichen Situation vor Ort kann der modulare Aufbau des VarioClean – heSNCR flexibel angepasst werden. Unabhängig von der gewählten Lanzenanzahl sind Grundrahmen, Eintrittsmodul und Schaltschrank immer gleich aufgebaut. Jedes der identisch aufgebauten Eindüsmodule versorgt zwei Lanzen. Abhängig von der gewählten Lanzenanzahl werden die erforderlichen Eindüsmodule implementiert. Durch den modularen Aufbau können bei zukünftigen Änderungen der Grenzwerte weitere Eindüsmodule für bis zu 10 Lanzen auch nachträglich ergänzt werden. Je Eindüsmodul wird die Reagensmenge individuell geregelt. Dadurch wird die richtige Menge an Reduktionsmittel zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle eingedüst. Für die optimale Verteilung und Eindüsung des Reagens werden Lechler Laval-Düsenlanzen verwendet, die das Zweiphasengemisch auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigen, um ein optimales Eindringen in den Gas-strom sowie die optimale Tropfengröße zu gewährleisten.
Unser VarioClean – heSNCR System erfüllt zuverlässig die aktuellen Grenzwerte bei gleichzeitig minimalem Reagensverbrauch und ist auch für die Zukunft gerüstet.
Bedingt durch die räumliche Anordnung von Eindüslanzen und Emissionsmessstelle kommt es zu mehrminütigen Totzeiten zwischen dem Einsatz vom Reagens und dessen ersichtlichen Auswirkungen. Darüber hinaus führen unterschiedliche Betriebszustände des Zementofens zu unterschiedlichen Verteilungen der unerwünschten Stickoxide. Eine konventionelle PID-Regelung kann erst nach der Totzeit auf Änderungen bei den Emissionen reagieren; für die Berücksichtigung unterschiedlicher NOx-Verteilungen ist sie gar nicht geeignet. Moderne Advance Process Control (APC)-Module bieten hier überlegene Regelungslösungen. Basierend auf relevanten Betriebsdaten des Zementwerks über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen werden Vorhersagemodelle entwickelt, um die NOx-Fracht und die erforderliche Menge an einzubringendem Ammoniak abzuschätzen (Feed-Forward-Control). In einem weiteren Schritt (Erkundungsphase) variiert die Steuerung kontinuierlich die Verteilung des Reduktionsmittels über die verschiedenen Eindüspunkte, um so die aktuell am besten wirkenden Lanzen zu ermitteln. Dadurch passt sich das System automatisch an die aktuellen Betriebsbedingungen an, sodass die vorgegebenen Grenzwerte bei minimalem Verbrauch an Ammoniakwasser sicher eingehalten werden.